Defekte Dichtungen beim Hermetik-Transformator

Mittels Ölprobe lässt sich frühzeitig eintretende Luft und damit ein Dichtungsproblem erkennen.

Bei Transformatoren in Hermetikausführung wird die Volumenänderung der Öl-, Silikon- oder Esterfüllung ausschließlich durch das elastische Aufblähen und Zusammenziehen der Kühlrippen aufgenommen. Solche Hermetik-Transformatoren sind hermetisch verschlossen. Das sorgt für lange Wartungsintervalle, da das Isoliermittel, meist mineralisches Öl, nicht mit Luft in Berührung kommt. Außerdem benötigen Hermetik-Trafos weniger Platz in der Höhe und damit insgesamt kleinere Trafozellen.

Dass bei einem Hermetik-Transformator das Öl nicht mit Luft in Berührung, dafür sorgen die Dichtungen. Sie verschließen das Trafoinnere luftdicht. Dadurch verschlechtern sich die elektrischen Eigenschaften des Öls nicht, und es hat eine lange Lebensdauer.

Kaputte Dichtungen lassen Luft ins Trafoinnere

Werden jedoch mit der Zeit Dichtungen durch zu starke Belastungen des Trafos undicht und „zieht“ der Transformator Luft, gehen daraus Bestandteile von Sauerstoff und Stickstoff in gelöster Form ins Öl. Bei Druckänderungen im Trafo (hervorgerufen durch Lastwechsel) werden diese gelösten Gase zu „freien Gasen“ und steigen als Luftbläschen auf – ähnlich einer Sprudelflasche beim Öffnen. Sie bleiben in der Wicklung hängen und sorgen für kleine Überschläge und Beschädigungen der Zellulose. Mittelfristig kann so ein Lichtbogen entstehen, und der Trafo kann abbrennen.

Undichtigkeiten werden oft als ein sogenanntes „Schwitzen“, wie es im allgemeinen Maschinenbau oft vorkommt, irrtümlich gedeutet. Öl auf dem Trafodeckel wird dann einfach abgewischt – und das Problem ignoriert. Die Dichtungen beim Hermetiktrafo müssen jedoch dringend erneuert werden, um den luftdichten Abschluss wieder zu gewährleisten.

Transformatoren-Service findet den Fehler durch eine Ölprobe  

Durch den Transformatoren-Service von SZM geschieht das vor Ort, das heißt der Transformator muss nicht abgebaut werden. Zugleich füllen wir fehlendes Öl wieder auf. Auch empfiehlt sich eine Ölentgasung, um das ins Öl eingetretene Gas (Stickstoff und Wasserstoff) dem Öl wieder zu entziehen. Danach – ganz wichtig – muss der hermetische Zustand wieder hergestellt werden, denn der bei der Herstellung konstruktiv ermittelte korrekte Druck muss immer eingehalten werden – auch nach Instandsetzungsarbeiten!

Unser Transformatoren-Service kann das „Luft-Ziehen“ auch ohne Ölflecken mit einer Gas-in-Öl-Analyse (DGA) frühzeitig erkennen und rechtzeitig Lösungsvorschläge machen oder Gegenmaßnahmen ergreifen. 


Sie haben eine Frage zur Trafo-Überprüfung oder Trafo-Wartung oder wollen einen Rat unserer Experten? Dann rufen Sie uns einfach an oder schreiben Sie uns einfach eine E-Mail:

Dipl.-Ing. Frank Banduch, Leiter Transformatoren-Service
Mobiltelefon: +49 172 4374304 | E-Mail: frank.banduch(at)szm-gmbh.de
Jens Redenz, Projektleiter Transformatoren-Service
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